… und kann ich das nicht einfach selbst machen?
Viele Selfpublisher denken, dass sie ein Cover auch selbst gestalten können. Manche können das vielleicht wirklich, aber sicherlich nicht alle. Man sollte nicht nur mit den Programm umgehen können, sondern sich auch bei den Lizenzen für Bildrechte und Maße auskennen und vor allem ein Auge für Gestaltung haben. Es bringt nämlich nichts, wenn man ein tolles Bild hat, dieses aber nicht richtig in Szene setzen kann, weil man z.B. einen ungünstigen Bildausschnitt nimmt oder die schlimmste Typographie aller Zeiten, die weder zum Bild noch zum Inhalt passt.
Ja – eine passende Typographie kann sehr viel ausmachen 😉
Ich habe euch hier ein Beispiel von Sandra Dreßlers Mondkrieger mitgebracht, welches ich Re-Designen durfte.
Links seht ihr das Original, welches sie selbst gemacht hatte und rechts die neue Version von mir.
Wie man sehen kann, ist die Schrift besser lesbar, die Augen sind eingefärbt und stechen mehr heraus. Das Grundmotiv war hier wirklich super, aber die Typographie macht letztendlich die Musik. 😉
Deshalb mein Rat: sucht euch einen Coverdesigner/Gestalter, der eure Ideen und Wünsche umsetzen kann, aber auch sagt, wenn eure Vorstellungen zu viel des Guten sind. Manchmal ist weniger mehr, gerade was die Gestaltung betrifft. Gebt ihm Informationen und sagt ihm, was ihr euch vorstellt. Gut wäre es, wenn er euch einen zweiten Entwurf bzw. Gegenvorschlag machen würde, da der Designer manchmal ein anderes Gefühl für das Gestaltungskonzept hat und es unter anderem eine andere Wirkung erzielt, als das was ihr euch vorgestellt habt, es aber dennoch passt.
Wo gibt es erschwingliche und qualitative Cover für eine erste Erfahrung?
Das ist schwer zu sagen und einzugrenzen. Schaut euch am Besten in einem Buchladen (oder auch online auf unterschiedlichen Seiten von Coverdesignern) um: Wie sehen die Cover dort aus? Findet ihr, das was der Grafiker anbietet, genauso gut? Oder sieht man, dass sie doch nicht so professionell gestaltet wurden? Sind die Bilder verzerrt? Ist die Typo unpassend? Es gibt viele Dinge, auf die man achten kann, um qualitative von weniger qualitativen Covern zu unterscheiden.
Was ist fair, was Abzocke?
Das liegt natürlich auch irgendwo im Ermessensspielraum des Gestalters, wie auch des Autors. Was ist der Autor bereit für sein Cover zu investieren? Dazu möchte ich noch kurz etwas einwerfen: Man sollte definitiv nicht am Cover sparen! Es ist das Erste was der Leser sieht. Es ist der Eyecatcher im Buchladen, wie auch im Onlinehandel beim durch scrollen. Wenn der Leser nicht mit dem Blick an eurem Cover hängen bleibt, ist die Chance für den Verkauf bereits vertan. Somit ist es wichtig, ein gutes, aussagekräftiges und so gut wie möglich individuelles Cover zu haben.
Nun, was ist fair und was ist Abzocke? Gerade im heutigen Zeitalter, wo jeder seine Dienste via Internet (Facebook) anbieten kann, gibt es viele die ihre Cover z.T. sehr günstig anbieten, aber eben auch diejenigen, die davon leben möchten. Schließlich müssen Steuer, Fixkosten usw. bezahlt werden und auch die Bildlizenzen usw. kosten ebenfalls nicht unbedingt wenig. Als Selbstständiger muss man auf all dies achten und meine liebe Kollegin Casandra Krammer hat dazu einen sehr schönen Beitrag verfasst, der dies einmal vor Augen hält.
Man sollte einfach seinen gesunden Menschverstand einsetzen und sehen, was man an Qualität und Service bekommt und was man bereit ist, dafür auszugeben. Zurzeit würde ich behaupten, bekommt man ein Cover zwischen 80/120 – 350 Euro (wobei es auch hier noch einmal Unterschiede zwischen einem Cover für ein Ebook und eines für einen Print gibt).
Was für eine Art Cover lohnt sich für mich als Erstautor zu erschwinglichen Preisen?
Viele Designer bieten Premade-Cover (bereits fertige Cover mit veränderbaren Titeln und Schriften) zu günstigen Preisen an. Aber Vorsicht: Man sollte mit dem Designer beim Kauf abklären, dass dieses Cover nur einmal verwendet und danach aus dem Verkauf genommen wird (es gibt immer schwarze Schafe, die ein Cover mehrmals verkaufen, obwohl es normalerweise üblich ist, verkaufte Premades aus seinem Sortiment zu nehmen). Ansonsten gibt es, wie bereits oben erwähnt, viele freie Gestalter, die ihre Dienste günstig anbieten.
Wo muss ich vorsichtig sein, was muss ich beim Coverkauf beachten?
Man sollte auf jeden Fall schauen, dass die Bilder mitsamt den Lizenzen von Anbietern wie Fotolia, Shutterstock usw. gekauft wurden und nicht aus der Google-Suche sind, damit man keine Urheberrechtsverletzung begeht. Ansonsten natürlich auf Seriosität achten, am besten ist es, wenn der Gestalter euch eine Rechnung ausstellen kann, dann wisst ihr, dass er auch ein Gewerbe angemeldet hat. 🙂
Ich hoffe, ihr fandet den Artikel informativ
Eure Juliana von Farbenmelodie
Dieser Artikel stammt aus der Feder unserer lieben Juliana Fabula. Danke Juliana! ?
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