Willkommen zurück bei der Serie “Planning & Plotting” von und mit unserer Gastbloggerin Laura Labas.
Viel Spaß! 🙂
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Kommen wir also zu dem Punkt, auf den ihr alle so sehr gewartet habt, gebt es doch zu! Das eigentliche PLOTTING, das bei mir allerdings auch in zwei Teile unterteilt ist. Der erste Aspekt beschäftigt sich mit der groben Planung der Handlung, wir gehen hier also nicht zu sehr ins Detail, aber dann hin und wieder doch.
Ich grenze nicht zu sehr ab, da man ja zwischendurch von genialen Einfällen überrumpelt wird und auch wenn es nicht beabsichtigt ist, muss man diese oder jene Szene jetzt auf der Stelle en detail aufschreiben.
Der zweite Aspekt umfasst dann die detaillierte Kapitelplanung, aber dazu komme wir dann in der nächsten Episode.
Für die Grobplanung nutze ich seit kurzem und mit voller Leidenschaft die von Aristoteles und später von Gustav Freytag weiterentwickelte Dramentheorie. Wie der Name schon sagt, gründet diese Theorie auf dem Aufbau eines Dramas. Dies wäre quasi die perfekte Struktur, das stärkste Fundament eines klassischen Dramas in den Augen dieser beiden Herren. Ich übernehme ihn für meine Romane. Wie genau funktioniert das?
Wie ihr unten auf dem 1. Bild unschwer erkennen könnt, ist ein Dreieck mit bestimmten Eckdaten zu sehen.
I. Einleitung (Einführung in den Ort, der Personen etc.)
II. Steigerung (Spannung steigt, Probleme werden immanenter, Intrigen gesponnen)
III. Höhepunkt (Konflikt erreicht H., entscheidende Auseinandersetzung)
IV. Retardierendes Moment (Wird es ein glückliches Ende geben? Kann das Problem gelöst werden?)
V. Katastrophe oder Lösung (je nach dem, was man vorhat :))
Daran entlang entwickle ich quasi die grobe Planung meiner Geschichte. Da ich in meinem aktuellen Projekt “Ein Thron aus Knochen und Schatten” mehrere Perspektiven habe, habe ich die Haupthandlung außen geschrieben und die Handlung der anderen innerhalb. Am Ende hat leider nicht alles drauf gepasst, aber für den Anfang hilft es mir sehr. (Anm. d. R.: Das zweite Bild kann nicht gezeigt werden, da es zu viel aus Lauras kommenden Buch verrät).
Wenn ich mit diesem Schritt fertig bin, notiere ich mir noch Szenen, die bisher nicht in die Handlung gepasst haben, die aber durchaus noch reinrutschen können.
Außerdem beginne ich ein Blatt mit dem Titel: Was fehlt noch? Und notiere alles, was mir so in den Sinn kommt.
Zudem gibt es ein weiteres Blatt mit: Was soll unbedingt rein/betont werden?
Der letzte Schritt ist die Abgleichung mit den Charakterbögen.
Passt die grobe Plothandlung zu meinen Figuren?
Stimmen die Motivationen?
Sind noch Logikfehler vorhanden?
Damit wäre dieser Schritt dann abgeschlossen. Es hilft zwischen diesem und dem nächsten Punkt vielleicht eine Nacht drüber zu schlafen, um sich ganz sicher zu sein.
Diese Theorie ist natürlich nur eine von viele, die existieren, aber bisher auch die einzige, die ich ausprobiert habe. Alle, über die ich mich sonst informiert hatten, waren mir zu streng und einengend.
Ich brauchte nur einen Rahmen, um den Überblick zu halten und keine Form, in die ich alles reinquetschen muss. Vielleicht geht es euch ja genauso. Oder ihr könnt diese Theorie mit einer anderen verbinden.
Wie es euch am besten passt!
Meine Fragen an euch:
- Habt ihr bisher grob geplant vor der Detailplanung?
- Nutzt ihr bestimmte Theorien?
- Würdet ihr diese Theorie einmal selbst ausprobieren?
- Was gefällt euch daran und was nicht?
Über die Gastautorin
Laura Labas hat 1991 in der Kaiserstadt Aachen an einem Karfreitag das Licht der Welt erblickt. Schon früh verlor sie sich im geschriebenen Wort und entwickelte eigene, fantastische Geschichten, die sie mit ihren Freunden teilte. Es dauerte aber noch ein paar Jahre, ehe sie mit vierzehn ihren ersten Roman beendete. Spätestens da wusste sie genau, was sie für den Rest ihres Lebens machen wollte: neue Welten kreieren.
Heute schreibt sie immer noch mit der größten Begeisterung und Liebe neben ihrem Masterstudium und vergräbt sich in Fantasy, Drama und Romance. 2014 veröffentlicht sie eigenhändig ihren ersten Roman »Pharos – Die Unwandelbaren«.
Das neueste Buch
»Mein Körper sehnte sich nach Tod und Verwüstung. Ich ließ ihn gewähren.«
Nach dem grausamen Mord an ihrer Familie wird Alison Talbot von ihrer Tante zur Jägerin ausgebildet. Von nun an streift sie durch die Rayons und tötet Dämonen, die die Erde erobert und zerstört haben. Allein der Wunsch nach Vergeltung treibt sie an.
Eines nachts wird sie von Dämonen entführt und zu Dorian Ascia gebracht, König einer der 21 Dämonenstädte, der ihr ein einzigartiges Training anbietet. Obwohl Alison ihm misstraut, nimmt sie das Angebot an. Fortan wird sie von dem Dämon Gareth trainiert, der sie nicht nur in den Wahnsinn treibt, sondern sie auch an ihrem Weltbild zweifeln lässt. Je mehr Zeit sie mit ihm verbringt, desto schwerer fällt es ihr, sich zwischen Rache und längst verloren geglaubten Gefühlen zu entscheiden.
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